Neues vom Campingplatz Flüggerteich
Die Hühner sind los!
Upcycling ist ja aktuell in aller Munde. Also dachten wir uns im letzten Jahr: Da machen wir mit! Im Hundezwinger neben der Anmeldung war schon seit Jahren kein Hund mehr zuhause, aber zum Abreißen war er nun auch zu schade. Das passte ganz gut mit unserem Vorhaben zusammen, neben unseren Ziegen ein paar weitere Bewohner auf den Platz zu holen - Hühner! Gesagt, getan. Nach einiger Recherche war klar, was es für ein Stall werden sollte: Er sollte halb im Zwinger und halb in unserem Garten stehen (so hätten die Hühner die Möglichkeit, wenn ihnen das Basketballspiel doch einmal zu viel werden sollte, in den Garten zu flüchten und dort ihre Ruhe zu haben) und mit allem ausgestattet werden, was das Huhn von heute so braucht. So der Plan.
Nach vielen Skizzen, Baumarktbesuchen und schließlich wetterbedingt immer wieder unterbrochenen Bauarbeiten stand der Stall Ende letzten Monats endlich und war bereit zum Einzug. An einem leider sehr stürmischen, sehr kalten und sehr nassen Tag haben wir die sechs Maran-Hennen vom Züchter abgeholt und in den Stall komplimentiert, in dem sie sich erst einmal vier Tage an ihr neues Zuhause gewöhnen sollten, bevor sich die Tore zur Außenwelt öffnen würden. Bei dem Wetter war das wohl auch besser so.
In diesen vier Tagen ließ sich folgende Entwicklung beobachten:
Tag eins - Alle Hühner auf einer Fläche von ca. 30 x 30 cm in einer Ecke des Stalls, zum Teil übereinander gestapelt.
Tag zwei - Immer noch Pyramidenbau im Hühnerstall.
Tag drei - Erste vorsichtige Fütterungsversuche mit Äpfeln. Fazit: Sie mögen Äpfel. Kein Pyramidenbau mehr, Stall wird erkundet.
Tag vier - Mutigere Annäherungsversuche seitens der Hühner an uns, Interesse an dem Ausgängen durch Picken dagegen signalisiert.
Es kam Tag fünf - die Türe ging auf! Reaktion der Hühner: „Oje. Das ist uns jetzt aber doch zu heikel. Wir bleiben drinnen.“ Alle Versuche, sie herauszulocken, waren zunächst erfolglos.
Eins hat sich dann aber doch noch auf die oberste Stufe der Hühnerleiter getraut und ist promt von einem anderen Huhn aus dem Gleichgewicht gebracht worden und in den Auslauf gestürzt/geflogen - der erste, wenn auch ungewollte, Bodenkontakt war erfolgt.
Die Zeit haben die übrigen Hühner daraufhin genutzt, um es sich zu fünft (!) in einem Nest gemütlich zu machen und wohl zu hoffen, dass es Huhn Nr. 6 übersteht und wieder heil zurückkommt.
Jetzt sind wir so weit, dass sie, sobald sich die Türen öffnen, freiwillig den Stall verlassen und relativ zufrieden anfangen zu scharren und ausgeprägte Staubbäder zu nehmen. Ab und an kommt immer noch eins schneller unten an, als es das vermutlich geplant hatte, aber bisher mussten wir keine Verletzten vermelden. Abends, wenn es dämmert und wir zur "Abendkontrolle" kommen, sitzen sie nun schon ganz brav wieder auf ihren Stangen (das war am Anfang auch ganz anders...) und ihre Scheu haben sie zu einem großen Teil abgelegt.
Unser Fazit nach eineinhalb Wochen: Hühner sind etwas Tolles. Sie verbreiten gute Laune – die kann man ja immer, und ganz besonders jetzt, gebrauchen - und wir denken, dass Ihr sie auch mögen werdet. Sie sind manchmal ein bisschen ungeschickt und IMMER hungrig, dabei aber urkomisch und liebenswert. Nun steht der nächste Punkt auf der Liste: Warten auf das erste Ei! (Eigentlich wollten wir Euch dann an Ostern mit den ersten Flüggerteich-Eiern versorgen - aber das wird ja leider nichts.)
Wir hoffen, dass es Euch gut geht! Herzliche Grüße aus Flügge
Manu & Jonas